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 Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand

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BeitragThema: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeDi 9 Apr 2013 - 16:44

Hallo zusammen

Ich würde euch gerne einmal mein Anliegen darlegen und würde gerne eure Meinung dazu hören. Es geht um meine Freundin, die bisher in ihrem Leben mehrere weniger gute und schlimme Dinge erlebt hat. Angefangen in ihrer Kindheit ( Alkoholkonsum der Mutter und Streit im Elternhaus) danach eine Ehe, die nach drei Jahren kaputt ging, danach eine 5 jährige Beziehung in der massiv häusliche Gewalt war (der Freund war kriminell, drohte sogar mit Mord und im Endeffekt ist sie geflohen und ins Frauenhaus) und danach eine dreijährige Ehe, die leider auch wieder kaputt ging. Ich habe sie echt lieb, aber wenn ich das gerade seber so lese, auweia.^^ Naja soviel erst einmal dazu. Am Anfag der Beziehung war eigentlich alles ok, ich merkte ihr nichts an, sie war lustig, einen ruhigen Schlaf, wenn ich bei ihr war und ich sah auch keine Anzeichen von einer Depression. Das einzige, was damals darauf deuten konnte, war eine Durchblutungsstörung der Extremitäten (Raynaud-Syndrom, wurde zumindest so dignostiziert und als Folge einer PTBS genannt), wobei ich irgendwie Probleme habe, das damit in Verbindung zu bringen. Ich denke manchmal, dass das irgendwie doch einen anderen Ursprung haben muss. Seit zwei bis drei Monaten ist sie nun in therapeutischer Behandlung und ich habe das Gefühl, dass sich ihr Zustand dadurch eher verschlimmert hat. Ich bekomme zur Zeit mit, dass sie im Bett ein total nasses Gesicht hat, ab und zu leicht wimmert und selten auch einmal lauter etwas im Schlaf sagt. Auch finde ich, dass sich da ein depressiver Zustand eingeschlichen hat. Zudem fängt sie nun an, diese Psychoschiene des Arztes auf mich anzuwenden. Ich muss dazu sagen, ich habe drei Auslandseinsätze als Soldat hinter mir. Ich fand die drei Einsätze durchaus interessant, bin dort niemals mit extremen Verwundungen konfrontiert worden, lediglich mit mehr Stress durch mehr Arbeit und weniger Schlaf, war dort als Menchaniker. Ausschlaggebend für meinen Beitrag hier war das Gespräch nach ihrer Therapie gestern bei mir in der Wohnung. Sie kam schon irgendwie mit einem traurigen Gesicht in meinen Wohnung hinein und ich machte ihr erste einmal einen Kaffee. (Bedingt durch meine Tätigkeit als Soldat, hatte ich in meinem Leben bisher natürlich nicht gerade selten mit Schusswaffen zu tun und besitze auch zwei Luftpistolen, Spielzeug für Erwachsene bzw für Kinder ab 12 Jahren beim Schützenverein^^^, und schieße damit ab und zu in meiner Wohnung auf einen kleinen Kasten, bin da vom Platz etwas eingegrenzt ( keinen Garten und leider auch keinen Keller). Nun ja, ich hatte am Vorabend damit halt auf den Kasten etwas geplinkert und vergessen ihn wegzuräumen und sie sah den natürlich, wobei ich mir nichts gedacht habe, da sie das auch wusste. Nun baute sie das aber auf einmal in ihr Gespräch hinein und sagte etwas von Vegleichen mit damaligen, kam aber nicht richtig auf den Punkt. Ich hakte darauf etwas nach, weil ich keine Ahnung hatte, worauf sie hinaus wollte. Sie fing dann irgendwann einmal an, dass ich mir doch ein anderes Hobby suchen sollte, da ihr die Waffen (es sind lediglich Luftpistolen und die sind in meiner Wohnung, womit sie nichts zu tun hat) Angst machen würden, da sie das mit ihrer Vergangenheit verbinden würde, ich sollte das wenn im Schützenverein machen. Ich sagte ihr darauf, dass ich meine Hobbie oder Interessen doch so ausleben wollte, wie ich das möchte und dass es auch meine Entscheidung wäre, ob ich deswegen in einen Schützenverein/ Sportschützenverein gehe. Danach gings dann weiter. dass mein Interesse dafür ja während der Zeit als Soldat nachvollziehbar war, meine Zeit als Soldat ja nun vorbei wäre und damit sollte das dann irgendwie aus seingelassen werden, ob ich das vielleicht noch machen würde, weil ich Angst hätte wegen Erlebnissen in meinen Einsätzen und vielleicht PTBS hätte. Auch, weil ich mich einmal bei ihr furchbar erschrocken habe. Ich hatte den einen Morgen bei ihr die Augen halb aufgemacht und es war noch halb dunkel im Zimmer. Ich hörte weder irgendwen reden noch sonst irgendetwas, sah aber eine dunkle Gestallt regungslos vorm Bett stehen und habe mich dabei richtig böse erschrocken und bin mit der Decke fast an die hintere Wand gehüpft. Das war echt so, wie in einem schlimmen Horrorfilm, es war ihre kleine Tocher, die regungslos vorm Bett stand, weil sie nicht mehr schlafen konnte ( der Wecker klingelte 20 Minuten später lach). Irgendwann fing sie dann an zu weinen und ich sagte: "Weine doch nicht Maus" und auch das war falsch. Sie meinte, dass das auch ihr damaliger Freund gesagt hat. Eine andere Sache, die ich vielleicht auch nachvollziehen kann war eine Schreckschusspistole ( jetzt nicht gleich die Hände überm Kopf verschränken, Grund dafür nenne ich gleich, war zudem auch in einem kleinen Koffer verschlossen), die ich zum Schutz mit im Rucksack hatte, wenn ich bei ihr war, werde das wohl sein lassen. Grund dafür war ihr Erlebnis mit ihrem damaligen extrem gewalttätigen kriminellen Freund. Nachdem sie ins Frauenhaus ging, hatte sie sich kurz danach bei ihrer Schwestern für ein paar Wochen eingenistet und ihr Exfreund brach Nachts in das Haus ein und stand dort im Schlafzimmer. Kurz Bevor wir zusammengekommen sind, rief er wohl noch einmal wieder bei ihrem Bruder an und wollte sich erkundigen, wo sie wohnt. Sie hat nun ihren Nachnamen geändert und steht auch nicht im Telefonbuch, aber ich hatte die für den Fall dabei, dass der wirklich irgendwann einmal dort auftaucht. Die Tatsache, dass die natürlich auch noch eine gemeinsame Tochter haben, lässt den Kontakt wohl nie wirklich ausschließen. Ich glaube zwar, dass das nicht mehr passieren wird, aber ich dachte mir, lieber haben als brauchen, sicher ist sicher.
Das Gespräch mit ihr gestern hat mir echt den Rest gegeben und ich erkenn sie irgendwie nicht wieder. Ich habe weder PTBS noch sonst irgendetwas und hasse es, wenn sie diesen Psychokram von der Therapie auf mich versucht anzuwenden. Dass es bessere Orte gibt, um mit so einem "Spielzeug für Erwachsene" zu hantieren, ist mir bewusst, würde das auch gerne an einem anderen Ort machen, bin da aber wie gesagt örtlich etwas eingeschränkt und außerdem beschränkt sich dieses ganze Sache auf vielleicht einmal eine halbe Stunde bis Stunde unter der Woche. Ich habe wie gesagt das Gefühl, dass sich ihr Zustand verschlimmert. Ich fühle mich auch etwas verarscht, wenn man sich wegen den Luftpistolen bei einem 34 jährigen Sorgen macht, obwohl 12 jährige damit unter Aufsicht von Erwachsenen schießen dürfen, dass ich Vorwürfe bekomme, dass es nicht normal sei, dass man sich so erschrickt ( Ich fand den einen Morgen mit der Tochter halt echt gruselig). Aber sie meint, dass das ihr Gefühl sei und sie sich sonst nicht irrt. Ich habe wie gesagt das Gefühl, dass diese Therapie ihren Zustand bisher nicht gebessert , sondern eher verschlimmert hat und das sie versucht ihr PTBS bei mir auch zu finden, was definitiv nicht vorhanden ist.
Genauso macht sie zur Zeit dort auch Übungen, sie erzält mir dann immer etwas davon, dass sich der Körper auszittern muss und zeigt mir dann Muskelübungen, bei denen sie dann irgendwann anfängt zu zittern und meinte, dass die Ärztin gesagt hätte, dass das Stress des Körpers wäre, der abgebaut wird. Jetzt einmal ehrlich, ich mache selber Sport und kenne Übungen, wo man die Muskeln anspannt und die nach einer Zeit anfangen zu zittern, was aber rein gar nichts damit zu tun hat, von dem sie redet. Sie war vor der Therapie ein anderer Mensch und ich hatte das Gefühl, dass sie selber schon viel ihrer Erlebnisse verarbeitet hat. Weil diese Durchblutungsstörungen noch bestehen, wo nicht eindeutig geklärt ist, ob die davon kommen, macht sie nun halt diese Therapie und erlebt den ganzen Mist nun noch einmal und ich sehe da irgendwie keinen Sinn drin.

Oh man, ich könnte so viel dazu schreiben, habe auch jetzt schon das Gefühl, dass es etwas durcheinander sein könnte. Vielleicht kann der eine oder andere ja seine Meinung dazu schreiben, würde mich freuen.

Gruß Dennis
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BeitragThema: Re: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeDi 9 Apr 2013 - 20:33

Lieber Dennis

Ich antworte dir mal hier, fände es aber besser, wenn das Thema nach deiner Freischaltung in den Teil geschoben wird, der nicht für alle im Netz zu lesen ist.

Und... magst du dich noch im Verstellungsforum vorstellen? Das müssen alle neuen Mitglieder hier innerhalb der ersten 7 Tage, dann werden sie freigeschaltet.

Deine Partnerin hat ja einiges an schwierigen Erfahrung beisammen! - Uff.

Es gibt tatsächlich sehr viele Körpersymptome, die mit dem riesigen Stress, der immer mit einer PTBS zusammen vorkommt, zusammenhängen. Stress macht krank. Und so schwierige Erfahrungen mit all den dazugehörenden Gefühlen innerlich zu managen, braucht sehr viel Energie, bringt Stress und macht krank. - Solche Erfahrungen überfordern fast jeden Menschen und führen zu einer Reizüberflutung. Die Erfahrungen können nicht richtig verarbeitet und als Vergangenheit im Gehirn abgelegt werden. Das bringt Stress und überfordert weiter....

Bei einer Therapie kommt es sehr häufig zu einer Erstverschlimmerung und zu vielen Heilungskrisen vor nächsten Lernschritten. Eine Therapie kannst du dir als eine begleitete Umlernzeit vorstellen. Ein Mensch und eine menschliche Psyche sind keine Maschinen, an deren Rädchen kurz gedreht werden kann. Wenn sie beginnt sich mit dem allem Schritt für Schritt auseinander zu setzen, wird sie mit alten Gefühlen konfrontiert. Das gehört zum entspannenden Prozess der Therapie.

Vielleicht hat sie Alpträume oder es kommen alte, vom bewusstsein abgespaltete Dinge hoch, wenn sie sich im Schlaf entspannt. - Das ist sicher schwierig auszuhalten, gehört aber dazu... meistens auf jeden Fall.

Es ist wichtig, dass du dich gut und respektvoll abgrenzen kannst. Klar möchte sie das, was sie erlebt mit dir teilen, deshalb wendet sie es vielleicht auf dich an. Du kannst ihr freundlich sagen, dass du da bist, dass du das aber nicht möchtest. Du kannst ihr auch mal zuhören und dann sagen, dass du anerkennst, was sie sagt, dass du trotzdem selber in eine Therapie gehst und die Beziehungen nicht mischen möchtest. - Vielleicht findest du ja eine bessere Formulierung mit der du positive Gefühle und Abgrenzung ausdrücken kannst.

Das mit dem Hobby mit dem Schiessen ist vielleicht wirklich schwierig. Es kann gut sein, dass sie halt "getriggert" wird dadurch. (Durch eine Wahrnehmung werden alte Gefühle und Erinnerungen geweckt, die sie so erlebt, wie wenn sie jetzt wären.) - Es ist wichtig, wenn ihr die Beziehung haben wollt, dass ihr diesen Konflikt löst. Lösen heisst, beide werden erstmal ganz angehört, bis jeder verstanden ist.
Also, wenn sie beginnt, hörst du ihr zu und wiederholst, wie sie da erlebt, bis sie sich verstanden fühlst. Das Ziel ist zu verstehen, was sie erlebt. Es bedeutet NICHT, dass du ihrer Meinung bist, sondern, dass du ihre Erlebnisweise verstehst. (das muss vor der Konfliktlösung geklärt sein.)

Dann hört sie dir zu, bis du 100% verstanden bist.

Die Reihenfolge muss zuerst abgemacht werden.

Dann kann versucht werden, Lösungen zu finden, die den Bedürnissen von beiden gerecht wird. - Es gibt auch Kompromisse, für eine gewisse Zeit verzichten, nachher wieder schiessen oder sie geht weg, wenn du schiesst. Du räumst gut auf und verschliesst alles wieder. - Wie auch immer. Lösungen greifen erst, wenn beide sich 100% verstanden und respektiert gefühlt haben. Alles andere ist schwierig!.

Tiger79 schrieb:
"Weine doch nicht Maus" und auch das war falsch.
Weisst du, wenn du wütend bist und dir jemand sagt, hör auf zu schreien. Das geht fast nicht. Wenn du gefragt wirst, warum du wütend bist, kannst du dich ausdrücken. Wennd du sie fragst: Warum bist du traurig? oder Bist du traurig? Magst du mir sagen warum? - Dann kann sie eher aufhören zu weinen, muss aber nicht, denn Weinen ist nur ein Ausdruch von einem Gefühl.




Tiger79 schrieb:
Das Gespräch mit ihr gestern hat mir echt den Rest gegeben und ich erkenn sie irgendwie nicht wieder. Ich habe weder PTBS noch sonst irgendetwas und hasse es, wenn sie diesen Psychokram von der Therapie auf mich versucht anzuwenden.
Ich glaube, wenn du eine Beziehung mit der Frau möchtest, musst du dich auf einen tiefgehenden gemeinsamen Lernprozess einstellen. Sie muss lernen, mit ihren Erfahrungen zu leben und mit den Symptomen umzugehen. Du musst lernen, dass sie so ist, wie sie ist - genau wie du selber - und dass sie nicht sofort anders ist. In einer Beziehung erleben wir beim Partner zuerst die Sonnenseiten, dann kommen aus der Tiefe die anderen.
Ich möchte dich ermutigen, dir selber Zeit und Raum zu nehmen, um herauszufinden, ob du diese Beziehung möchtest. In dich zu hören, dich und deine Gefühle ernstzunehmen. Du scheinst dich sehr geärgert zu haben.

Den "Psychokram" braucht sie. Und "Psychokram" ist für mich ein abwertender Ausdruck. Das ist schwierig, wenn sie eine Therapie braucht... - Deine Partnerin hat eine PTBS. Viellecht wäre es wichtig, wenn du dich genauer informierst, was das ist und was das für einen Partner bedeutet / bedeuten kann. - Es ist zu repektieren, wenn du das nicht möchtest.

Klar eine PTBS entschuldigt nicht alles. Doch müssen die Konflikte gemeinsam gelöst werden, alles andere funzt nicht. (Ich habe es jedenfalls noch nie gehört!)

Wegen des Zitterns: Ja, mit Zittern kann der Körper Stress auszittern. Levine hat sich viel mit Traumaarbeit beschäftigt und beschreibt das in seinen Büchern. Vielleicht magst du dich da informieren.

Du schreibst wirklich viel - und es kommt ein riesiger Ärger rüber. Du stellst viel von der Therapie deiner Partnerin in Frage, auch dass sie noch an einer Traumafolgestörung leidet. - Das ist schwierig! Denn da scheint mir der Respekt zu fehlen und das Vertrauen, dass deine Freundin weiss, was sie tut, auch Vertrauen in die Fachleute, deren Unterstützung deine Freundin in Anspruch nimmt.

Ich kann dir nur empfehlen, bei dir nachzuprüfen, inwiefern du eine Beziehung zu dieser Frau möchtest, resp. ob du sie so wie sie jetzt ist, anerkennst und akzeptierst, auch dass sie in der Therapie noch weitere Veränderungen machen wird.

Nochmals, solche Erstverschlechterungen (die nicht dauernd sind, sondern sich auch weiter entwickeln,) sind normal und eigentlich ein gutes Zeichen, dass die Therapie greift.

Jetzt nochmals zurück zum Forum hier: Die meisten hier beschäftigen sich mit "Psychokram", resp. sind in einer Therapie oder vor einer Therapie. - Falls du dich wirklich vorstellst und freigeschaltet wirst, hast du die Möglichkeit in die Alltagsprobleme von Menschen mit PTBS einzulesen und viel Verständnis zu bekommen. Wir gehen hier aber davon aus, dass wer wie deine Freundin die Diagnose bekommen hat, auch eine PTBS hat. -
Es ist wichtig sehr respektvoll mitzulesen und mitzuschreiben.

... und ... es macht deine Beiträge einfacher lesbar und verständlich, wenn du Abschnitte machst. Ev. wäre es auch nützlich, wenn du eine konkrete Frage formulierst.

Herzliche Grüsse, fauna

Herzliche Grüsse, fauna
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BeitragThema: Re: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeDi 9 Apr 2013 - 21:09

Hallo Dennis,

möchte mich dem was Fauna gesagt hat anschließen. Falls du dich auf das Thema einlassen möchtest noch einen Tipp. Es gibt eine DVD von Peter A. Levine in welcher Trauma und Therapie in einem Vortrag super erklärt werden - quasi ein Crashkurs in Sachen Ptbs.

Peter A. Levine: Der Körper trägt die Last des Traumas

Rezension:
Der renommierte Traumaforscher Peter A. Levine wird die Implikationen der modernen neuro-wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Begleitung von traumatisierten Menschen aufzeigen. Er fokussiert darauf, wie das Gehirn und der Körper mit emotionaler Information umgehen. - vor einer herrschenden Gefahr - und danach gegen das Fühlen des erlebten Horrors, der Hilflosigkeit oder des Schmerzes. Die Schattenseite dieser kurzfristig wertvollen biologischen Reaktion zeigt sich beim Verhaftet-Sein mit der Vergangenheit. Was als Schutz kurzfristig wirkte, wird längerfristig zu einer grossen Belastung, die vom Körper getragen wird. Wer viel zu lange in der defensiven Traumareaktion steckt, erlebt mit dem Erlebnis verbundene Gefühle von Terror, Wut, Scham, Blosstellung und Entwürdigung immer wieder im eigenen Körper - als ob die Zeit stehengeblieben wäre und sich alles ständig von Neuem abspielte. Traumatisierte Menschen können sich deshalb keine Zukunft vorstellen, die anders sein könnte als die vom Trauma geprägte Vergangenheit. Dies raubt ihnen die vitale Kapazität ganz im "Hier und Jetzt" zu sein. Peter A. Levine zeigt , dass sich trotz diesen Beeinflussungen die eigentlichen Wahrnehmungen im Kern nicht verändern - bis die interne Erfahrung des Körpers sich wandelt. Sogar nach dem Tod einer geliebten Person, nach körperlicher Verletzung, einem sexuellen Übergriff oder einem sonstigen körperlichen Überfall können Menschen lernen, ganz neue Körpererfahrungen zu haben und dadurch ihr Trauma zu transformieren, eine innere Heilung zu erleben und das zu akzeptieren, was passiert ist. Von da aus können sie ein neues Leben beginnen und sich wieder in soziale Gemeinschaften aktiv eingeben.
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BeitragThema: Re: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeDi 9 Apr 2013 - 21:56

Ich habe den Beitrag jetzt mehrfach gelesen und möchte doch mein "ersteindruck bzw erstempfinden" !nicht wertend! loswerden.
Ich empfinde gewisse Sätze und die Art wie du deine Freundin und ihr befinden beschreibst als respektlos und Zt. abwertend unserer Erkrankung gegenüber. Wie gesagt das ist mein empfinden, evtl bin ich auch zu empfindlich. Aber es ist für mich schwer nachvollziehbar das du sie a) unterstützen möchtest aber b) deine Waffen (egal wie ungefährlich sie in deinen Augen sein mögen) nicht einfach in den Schrank sperrst...
Ich möchte dir nicht zu Nahe treten, mir ist es nur wichtig dir zu "zeigen" was das evtl auslösen kann.

Lg Linda
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BeitragThema: Re: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeDi 9 Apr 2013 - 23:17

Danke für die schnelle Antwort. Das mit dem Wort "Psychokram" war natürlich nicht richtig. Dennoch habe ich durch die Einsätze der Bundeswehr schon mehrfach Kurse oder Vorsträge über PTBS im Vorfeld vor einem Einsatz und im nachhinein durch Truppenpsychologen, sowie Einsatznachbereitungsseminare mitgemacht und bin mir bewusst, dass es Menschen gibt, die nach bestimmten Triggern anschließend ein Problem haben und auch was PTBS ist. Mich hat es einfach nur sauer gemacht, mein Hobby, was seit keine Ahnung wievielen Jahren besteht, auf ein angebliches PTBS bei mir zu schieben und dann massiv der Meinung zu sein, dass sie Recht hätte. Ich unterstütze sie wo es geht. Ich habe ihr auch gesagt, wenn du mit mir über etwas reden willst, dann höre ich dir zu, aber ich werde dich nach nichts fragen. Ich hatte am Anfang einmal ein Gespräch mit ihr, in dem ich gemerkt hatte, dass ihr das nicht gut tat. Meine "Spielzeuge" sind hier sowieso alle im Schrank und lediglich der kleine Kasten stand da noch, weil ich weiß, dass eine Frau da meistens nicht so sehr drauf steht.(wobei es ja auch Frauen geben soll, die so ein Hobby teilen)
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BeitragThema: Re: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeDi 9 Apr 2013 - 23:39

Hallo Dennis
Tiger79 schrieb:
Mich hat es einfach nur sauer gemacht, mein Hobby, was seit keine Ahnung wievielen Jahren besteht, auf ein angebliches PTBS bei mir zu schieben und dann massiv der Meinung zu sein, dass sie Recht hätte.
Ok. dann ist ja klar, was das bei dir ausgelöst hat. Vielleicht findest du einen Weg, ihr das rüber zu bringen, so dass sie dich versteht. Vielleicht findest du den passenden Moment, das spürst du dann schon. - Vielleicht braucht sie etwas Zeit.

Eigentlich finde ich es gut, dass du hier deinen Frust abgeladen hast - und nicht bei ihr... - So kannst du deine Gefühle regulieren und findest sicher einen besseren Weg. Aber ich habe dich bei deinem ersten Beitrag wirklich nicht so verstanden.

Tiger79 schrieb:
Ich unterstütze sie wo es geht. Ich habe ihr auch gesagt, wenn du mit mir über etwas reden willst, dann höre ich dir zu, aber ich werde dich nach nichts fragen. Ich hatte am Anfang einmal ein Gespräch mit ihr, in dem ich gemerkt hatte, dass ihr das nicht gut tat.
Es ist sicher gut, wenn du ihr siganlisierst, dass du zuhörst, sie aber nicht drängst. -


Tiger79 schrieb:
Meine "Spielzeuge" sind hier sowieso alle im Schrank und lediglich der kleine Kasten stand da noch, weil ich weiß, dass eine Frau da meistens nicht so sehr drauf steht.(wobei es ja auch Frauen geben soll, die so ein Hobby teilen)
Als selber Betroffene mit einem langjährigen Partner, kann ich dir einfach eine Erfahrung mitgeben. Es hilft ihr, wenn du dich für das einmalige Vergessen des Aufräumens entschuldigst und ihr rüberbringst, dass sie sicher Grund für ihre starke Reaktion hat. - Das ist sehr vertrauensbildend, wenn es echt und ehrlich ist.

Nochmals... das Zusammenleben mit einem Menschen mit PTBS kann sehr herausfordernd sein. Nimm dich selber auch ernst und übe, dich mit deinen Gefühlen und Bedürnissen sehr respektvoll auszudrücken. Das ist unwahrscheinlich hilfreich!

Und nochmals "nochmals" - bitte stell dich im Vorstellungsforum vor, das ist hier Pflicht!

Liebe Grüsse, fauna
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BeitragThema: Re: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeMi 10 Apr 2013 - 0:15

Ich kenne Soldaten, die Schusswechsel, Opfer auf eigener oder der anderen Seite sowie Verstümmelungen mitgemacht haben, die teilweise dadruch ein Problem bekommen haben. Mir ist auch bewusst, dass es Menschen gibt, die anfälliger für manche Erlebnisse sind. Ich war der Meinung, dass sie angefangen hätte, die Vergangenheit hinter sich zu lassen (Nach dem Moto: Die Zeit heilt alle Wunden, wie es auch die Generationen, die die Weltkriege erlebt haben, gemacht haben) Damals gab es PTBS als Krankheit meines Wissen nach nicht(zumindest war es eher nur ein Leiden) und irgendwie haben die es geschafft, damit umzugehen, aber das ist auch nicht das Thema. Zwischen ihren Erlebnissen und dem Anfang unserer Beziehung stehen ca. 3 Jahre. In diesen 3 Jahren gabs wohl am Anfang auch eine große Angst von ihr, sodass sie sich im Haus total verrammelt hat. Sie schließt heute nicht einmal die Haustür ab und selbst das ganzen Knacken im Haus ( ist etwas älter) juckt sie nicht, da habe ich manchmal mehr Probleme einzuschlafen, weil ich die Geräusche manchmal nicht zuordnen kann. Die Vorstellung, dass sie alles, was sie erlebt hat, jetzt wieder durchleben muss, macht mich natürlich nicht glücklich. Das würde ich verstehen, wenn sie davor massive Probleme gehabt hätte, aber da machte sie einen für mich total stabilen Eindruck, ohne Alpträume, ohne Verfolgungsängste oder Schreckhaftigkeit und hätte sie mir damals nichts davon gesagt, hätte ich garantiert nicht erraten, was sie für eine Vergangenheit hat. Einziger offensichtlicher Grund für die Therapie ist jetzt das Raynaud-Syndrom, wobei kein Arzt bisher bestätigen konnte, dass das 100% davon kommt. Was wäre, wenn es einen anderen Ursprung hat? Dann ist alles wieder aufgewühlt, das Rynaud-Syndrom besteht immer noch und ihre Phase der Verarbeitung beginnt von vorne. Das würde mir richtig leid tun. Ich hatte ihr vorab geraten, doch einmal einen anderen Arzt aufzusuchen, der sich das mit den Durchblutungstörungen noch einmal anschaut, damit man auf Nummer sicher gehen kann, aber sie beharrte darauf, dass es davon kommt. Nun hoffe ich, dass es auch so ist, denn diese Störungen erinnern sie momentan daran, dass da noch etwas ist , was nicht verarbeitet wurde ( sofern es wirklich davon ist). Solange das besteht, wird es schwer sein, den Erfolg der Therapie zu sehen, denke ich zumindest.

Danke noch einmal für die anderen Antworten
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key-bits
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BeitragThema: Re: Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand   Therapie der Freundin verschlimmert ihren Zustand Icon_minitimeFr 10 Mai 2013 - 9:40

Hallo Tiger 79,

keine Ahnung, ob Du hier noch mitliest oder Dich schon wieder aus dem Forum verabschiedet hast, aber falls Ersteres der Fall sein sollte, möchte ich gern antworten:

3 Jahre sind nix bei einer Traumatisierung. Ich habe ein nach außen fast normales Leben geführt, bis ich vor ca. 2 Jahren während einer Therapie (Diagnose Depression) den Verdacht geschöpft habe, daß ich in der Kindheit traumatisiert wurde. Nach weiteren 1,5 Jahren Therapie und Recherche hatte ich die Gewissheit! Ich wurde vor 31 Jahren schwer traumatisiert und seit 2-3 Jahren bin ich instabil! Vorher waren alle meine Beschwerden "nur" psychosomatisch, so wie anscheinend auch die Beschwerden Deiner Freundin... Daß so etwas möglich ist, liegt an Dissoziation und Verdrängung... aber diese Mechanismen funktionieren nur auf Zeit und der Körper vergißt nichts! Irgendwann holt einen alles ein!

Daß die älteren Generationen PTBS höchstens als Leiden hatten und damit umgehen konnten, ist nicht wahr. Die Krankheit wurde nicht diagnostiziert und deswegen auch nicht behandelt. Außerdem war das Thema eh tabu! Stattdessen wurden die Traumatisierungen (unbehandelt) schön von Generation zu Generation weitergegeben, wie es auch heute noch ist, wenn der Kreislauf nicht durchbrochen wird, indem ein/e Betroffene/r in therapeutische Behandlung geht. Traumatisierungen werden nachweislich durch das unvermeidbare Verhalten der erlebenden Elterngeneration an die Kinder weitergegeben, die im selben Moment selbst zu Erlebenden & Traumatisierten werden.

Ich hoffe, Ihr beiden findet einen Weg und wünsche Euch alles Gute! :-)
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